Protestantische Kirche in Lachen

Die erste Kirche in Lachen, die St.-Urbans-Kirche, erwies sich im Jahre 1444 als zu klein. Deshalb wurde eine neue Kirche im gotischen Stil erbaut an der Stelle, an der heute die protestantische Kirche steht. Sie war der Heiligen Katharina geweiht. Der Kirchturm stammt aus dem Jahr 1444. 

Die Reformation brachte eine völlige Änderung des Kirchenlebens. Kurfürst Otto Heinrich erließ 1556 eine neue Kirchenordnung.

Unter Kurfürst Friedrich III., dem Frommen, 1559-1576, schloss sich die Gemeinde dem reformierten Glaubensbekenntnis an.

Das jetzige Kirchenschiff wurde 1749 erbaut in west-östlicher Richtung. 1752 kam die Inneneinrichtung dazu, 1757 war der Bau mit dem Einbau der Orgel vollendet. Bis 1795 befand sich der Friedhof für Lachen direkt an der Kirche. Hier finden sie weitere Fotos und Informationen

Die Sonnenuhr am Turm

Anstelle der alten, unlesbar gewordenen Uhr wurde von Gernot Rumpf am 05.06.1975 eine neue Sonnenuhr montiert.

Sie trägt mittelalterliche Symbole und weist Zitate der Heiligen Schrift auf.

Die Stundenzahlen bedeuten MEZ, die sich nach der Ortszeit von Görlitz richtet. Die XII bedeutet Lachener Ortszeit. Die im Bronzeband eingefrästen Striche geben einen Mittelwert der Stundenlinien an. Durch die Verschiebung der Sonneneinstrahlung kommt es zum Vor- und Nachgehen der Sonnenuhr. Die größte Abweichung entsteht im Februar und Ende Oktober. Sie beträgt dann +/- 15 Minuten.

  • Die Eule scheut das Licht. Sie ist aber seit dem Altertum auch das Attribut der Weisheit, denn sie sieht im Dunkeln. Sie steht auf der Westseite und trägt das Zitat aus dem Epheserbrief 4,26 „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen“
  • Die Taube auf dem Schiff erinnert an Noah, der sie ausfliegen ließ, um das Ende der Flut zu erkunden. 1. Mose 8/11 „Die kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, ein Öl Blatt hatte sie abgebrochen und trug es in ihrem Schnabel“. Das Schiff auf den Wogen ist die Kirche Christi, im Alten Testament vorausgeschaut im Bilde der Arche. Die Taube ist das Zeichen des Heiligen Geistes.
  • Der Igel als Schlangenjäger deutet auf die Überwindung des Teufels, der Schlange. Man findet ihn deshalb als Attribut der Maria und des Jesuskindes. Er trägt das Jesuswort aus der Bergpredigt „ Gott lässt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten.“
  • Die Sanduhr mit den Flügeln weist auf die begrenzte zeit des Lebens hin und wird durch Psalm 90,10 interpretiert „Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind es achtzig Jahre und was daran köstlich erscheint, ist doch nur Mühe und Arbeit, denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon“